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Besserstein AG führt Geschichte „Villiger Wein“ weiter

besserstein ag

Prost mit dem ersten Besserstein-Wein, Primeur Pinot noir 2011. Von links: VR-Präsident Andreas Meier, Würenlingen, der neue Kellermeister Christoph Chen und Geschäftsführer Ueli Schmidt. Bild: Alex Spichale

Für den Aargau wurde ein innovatives Projekt mit Potenzial für den Weinbau geschaffen. Die neu gegründete Besserstein AG will hochwertige Aargauer Weine keltern und verkaufen.

Von Hans Lüthi, Aargauer Zeitung

Die alten Schläuche im Villiger Weinbau drohten zu platzen, weil sich die Landi Wasserschloss in Gebenstorf nach 28 Jahren zurückzog. Damit drohten Lücken in den Rebbergen, samt Verlust von Wissen und Tradition. Doch Not macht erfinderisch, das Resultat ist ein Neubeginn von Bedeutung für den Aargauer Weinbau. Die gestern gegründete Besserstein Wein AG gehört hälftig allen Villiger Weinbauern und dem renommierten Weingut zum Sternen in Würenlingen. Das für Spitzenqualität bekannte Unternehmen Meier keltert die Villiger Trauben auch. Mit einem weissen und einem roten Primeur 2011 lieferten die Initianten eine Kostprobe des neuen Weins.

Für die Zukunft des Weinbaus

Besserstein nennt sich nach der Ruine über dem Rebberg, hat eine Gämse auf der Etikette und verzichtet bewusst auf den Namen Villigen. Denn: «Wir wollen eine nachhaltige Lösung für die Zukunft der Aargauer Rebbauern schaffen», betont Geschäftsführer Ueli Schmidt von der Besserstein Wein AG. Konkret denkt er an eine Zusammenarbeit mit Weinbauern in der Region und im Kanton.

20 Jahre lang war Schmidt Maître de Cabine bei der Swissair und der Swiss, vor fünf Jahren machte er seine Weinpassion zum Beruf. Professionalität wird in allen Bereichen angestrebt, im Rebberg und durch moderne Kellertechnik und Vinifikation. Zu diesem Zweck verstärkt Meier das Team mit Kellermeister Christoph Chen, einem jungen Australier mit Schweizer Wurzeln – und viel Erfahrung in der Heimat, im Bordelais, im Wallis.

Müller-Thurgau und Pinot noir

Die Form der AG wurde bewusst gewählt, «damit auch die Weinbauern vom Erfolg profitieren können», versichert VR-Präsident Andreas Meier aus Würenlingen. Er hat sich engagiert, um Lücken in den Rebbergen zu verhindern, ebenso den Traubenverkauf an Auswärtige, welche danach den Markt mit Billigweinen übersättigen. Kurzfristig setzt die Besserstein auf die bewährten Sorten Müller-Thurgau (R×S) und Pinot noir, will aber im Angebot aktuelle Trends und den Geschmack der jüngeren Generation berücksichtigen. Zur Ergänzung sind Chardonnay und Sauvignon blanc denkbar.

Auf die Gründung stiessen auch Rebbaukommissär Peter Rey und Peter Wehrli an, Präsident des Branchenverbandes Aargauer Wein. Vom 2011er-Jahrgang Besserstein gibt es 45'000 Flaschen, ab 2012 sind es gegen 100'000 Flaschen pro Jahr.